Digitales Aufmaß
Analoges Aufmaß
Alle Mitarbeiter und Auszubildende des Unternehmens Meier beschäftigen sich mit der Anfertigung und Restauration von Individualmöbel. Dabei greifen diese auf analoge Messmittel, wie zum Beispiel das Maßband oder den Zollstock zurück.
Genauer besteht das Problem aus:- Vermessen wird als eher zeitintensiv und fehleranfällig eingestuft, gerade von Azubis
- Teile müssen teilweise neu gesägt werden, was viele Reststücke bedeutet
- Kunden sprechen beim Angebotsvergleich von im Vergleich mangelnder Visualisierung, da ihnen eine reine Skizze nicht ausreicht
- Suche nach weiteren Auszubildenden ist erschwert, da diese oft auf Digitalisierungsstand achten
Möglichkeiten des digitalen Aufmaßes
Durch die Einführung eines digitalen Aufmaßes erhofft sich Herr Meier, dass …
- sowohl die Mitarbeiter als auch die Auszubildenden Zeit einsparen können
- weniger Reststücke durch fehlerhafte Messungen entstehen
- die Motivation gegenüber dem Thema Aufmaß gesteigert wird
- die Kundenzufriedenheit und Attraktivität für Auszubildende steigen
Digitales Aufmaß: Herr Meier möchte sofort loslegen…
Herr Meier hat sich bereits eine digitale Lösung ausgesucht. Sie wurde ihm von einem befreundeten Unternehmer empfohlen.
- Entscheidung für Softwarelösung eines persönlichen Bekannten
- Preislich im oberen Mittelfeld angesiedelt
- „Investition in die Zukunft“ denkt sich Herr Meier
Herr Meier steht also kurz davor, den Kauf der Software bei seinem Vor-Ort-IT-Händler des Vertrauens vorzunehmen und die Installation in Auftrag zu geben.
Erster Schritt – Prozesse analysieren
Herr Meier hat sich innerlich schon für die digitale Lösung entschieden. Frau Meier sieht es jedoch kritisch und hinterfragt den Impuls ihres Mannes.
- Wie wird sich die Einführung von digitalem Aufmaß auf ihren Handwerksbetrieb auswirken?
- Was halten die Mitarbeiter von der neuen Technologie?
- Welche Prozesse und Abteilungen sind von den Änderungen maßgeblich betroffen?
Frau und Herr Meier können mit einem Klick auf den untenstehenden Knopf simulieren, welche Auswirkungen die Einführung von digitalen Aufmaß-Lösungen hätte…
Managementprozesse
Die Mitarbeiter von Herrn Meier, insbesondere die Auszubildenden, vermessen sich durch die Verwendung von digitalen Ausmaß-Lösungen weniger oft, wodurch unter anderem die Präzision der Bauteile zugenommen hat, da Toleranzen noch exakter eingehalten werden.
Gerade die Auszubildenden, selten auch die Mitarbeiter von Herrn Meier, vermessen sich im Arbeitsalltag ab und an. Digitale Aufmaß-Lösungen verringern die Anzahl von Fehlmessungen stark, sodass weniger Bauteile hergestellt werden, die beispielsweise zu klein oder kurz sind und daher nicht für den aktuellen Arbeitsauftrag verwendet werden können. Weniger Reststücke bedeuten im Umkehrschluss auch eine höhere Umweltfreundlichkeit, da der Betrieb Meier die Material effizienter nutzen kann.
Natürlich ist Herr Meier als Betriebsinhaber unmittelbar von der Einführung einer digitalen Aufmaß-Lösung betroffen. Er ist derjenige, der die Einfühung einer digitalen Lösung vorangetrieben hat und letztlich dafür Sorge tragen muss, dass alle mit der neuen Lösung arbeiten.
Kernprozesse
Die Beschaffung ist direkt von der Einführung digitaler Aufmaß-Lösungen betroffen. Künftig können gerade kostspieligere Materialien in einem genaueren Format bestellt werden, sodass Herr Meier Kostenersparnisse verzeichnen kann und dennoch mit dem beschaffenen Material den Arbeitsauftrag ausführen kann.
Die Logistik ist ein zentraler Prozess bei der Einführung digitaler Aufmaß-Lösungen. Die Mitarbeiter wissen nach einem Erstgespräch wie viel Ladefläche benötigt ist, um das zu restaurierende Produkt in die Werkstatt zu transportieren. Demnach kann noch genauer eine bestmögliche Routen-Planung entwickelt werden und es müssen nur bei wirklichem Bedarf Sonderfahrzeuge gemietet werden.
Die Produktentwicklung profitiert von der Einführung digitaler Aufmaß-Lösungen. Die Darstellung mittels computergestützter Modelle ist nicht nur einfacher, sondern ermöglicht auch erste Prototypen im dreidimensionalen Raum zu betrachten. Somit könnten auch Kunden durch die Visualisierung ein besserer Verständnis von den Ideen der Mitarbeiter haben und darauf Feedback geben. Der Entwicklungsprozess könnte sich somit interaktiver und schneller gestalten.
Die Produktion profitiert von der Einführung digitaler Aufmaß-Lösungen. So könnten künftig beispielsweise Bauteile mit weniger Toleranzen hergestellt werden. Außerdem ist die Erstellung von computergestützten Modellen einfacher möglich, was die Produktions-Prozesse im Betrieb Meier beschleunigen könnte.
Unterstützungsprozesse
Die Einführung digitaler Aufmaß-Lösungen wirkt sich auf die bestehende IT-Struktur des Handwerksbetriebs aus. Hier müssen die Verantwortlichen – bei Herrn Meier ist es der IT-Händler vor Ort – sämtliche Schnittstellen auf die neue digitale Lösungen umstellen. Neben benötigter Verarbeitungs-Software muss außerdem die vorhandene Hardware, wie stationäre Computer, mobile Endgeräte, Büronetzwerk und Online-Zugänge, aufgerüstet werden.
Digitales Aufmaß vereinfacht das Visualisieren mittels computergestützten Programmen für die Mitarbeiter.Kunden gibt das die Möglichkeit nicht nur zweidimensionale Skizzen des Möbelstücks zu sehen, sondern eine Simulation im dreidimensionalen Raum. Somit kann der Kunde besser betreut werden und direkt Feedback zu Ideen geben, ohne ein tiefergehendes Verständnis für die Skizze haben zu müssen.
Durch eine genauere Arbeitsweise, welche aus der Nutzung von digitalen Aufmaß-Lösungen resultieren könnte, und eine bessere Visualisierung der zu erledigenden Restauration oder Neu-Anfertigung, könnte die Kundenzufriedenheit steigen. Eine höhere Zufriedenheit würde dann zu einer verringerten Reklamations-Anzahl führen.
Wichtige Erkenntnisse für Herrn Meier
Dass die Einführung von digitalen Aufmaß-Lösungen solche Auswirkungen auf seinen Betrieb haben wird, damit hat Herr Meier nicht gerechnet.
Folgendes ist Herrn Meier bewusst geworden:Empfehlungen für bestimmte digitale Lösungen sind mit Vorsicht zu genießen, da Betriebe unterschiedlich strukturiert sind.
Die Einführung von digitalen Aufmaß-Lösungen wirkt sich auf mehrere Arbeitswelten vieler Mitarbeitenden im Betrieb aus.
Eine digitale Lösung bedeutet Umstellung auf allen Ebenen. Sowohl Arbeitsprozesse als auch IT-Strukturen sind von der Einführung einer digitalen Lösung betroffen.
Die Anschaffungskosten nur für die Software stellen lediglich einen Bruchteil dar. Es entstehen in jedem Fall zusätzliche Kosten im Einführungs- und Betriebsprozess.
Herr Meier: „Durchatmen und gut vorbereitet sein“
Herr Meier ist froh, noch keine Anschaffung vorgenommen zu haben. Womöglich wäre die Software gekauft, aber nie zum Einsatz gekommen. Auch wenn Herr Meier nun weiß, dass die Einführung von digitalen Aufmaß-Lösungen nicht mit einem einfachen Fingerschnipp umgesetzt werden kann, lässt er sich von seinem Vorhaben nicht abbringen.
Er trifft folgende Vorbereitungen:Seine Frau und ein kleines ausgewähltes Team aus der Belegschaft werden den Einführungsprozess mit durchführen. Sie sollen am Ende ebenfalls die Entscheidung treffen und mittragen, welche digitalen Lösungen passen und eingeführt werden soll.
Herr Meier ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter die neuen Lösungen des Aufmaßes nutzen sollen. Daher will er sämtliche Schritte sehr transparent mit seinen Mitarbeitern teilen und allen die Möglichkeit geben Kritik und Verbesserungsvorschläge äußern zu können.
Für Herrn Meier kommen nur digitale Lösungen in den näheren Auswahlprozess, die vom Team im Vorfeld getestet werden können. Vorhandene Demozugänge mit einem zeitlich adäquaten Testzeitraum sind eine Grundvoraussetzung. Auf diese Anforderungen an potenzielle Anbieter für digitale Lösungen verständigt er sich mit dem Team.
Digitales Aufmaß: Der Einführungsprozess
Mithilfe des Leitfadens ist Herr Meier gemeinsam mit dem Team den Einführungsprozess strukturiert angegangen.
Herr Meier und sein Team haben zunächst die derzeit aktuellen Arbeitsprozesse aufgenommen. Die Mitarbeiter haben in Zusammenarbeit mit den Auszubildenden die Anfertigung, bzw. Restauration von Individualmöbeln näher beschrieben. Herr Meier wiederum hat die Arbeitsprozesse für den Kundenkontakt und das Auftragsmanagement dokumentiert .
Durch die akribische Schritt-für-Schritt-Dokumentation der jeweiligen Arbeitsprozesse sind Schwachstellen zutage getreten, die im Arbeitsalltag nicht auffallen oder häufig kompensiert werden. Schwachstellen sollten erst behoben werden, bevor eine digitale Lösung eingeführt wird. Erst optimierte Prozesse sind bereit für eine digitale Lösung und gewinnen so Effizienz.
Nachdem Herr Meier und sein Team die Schwachstellen in den Prozessen aufgedeckt haben, geht es nun daran, Vorschläge zur Verbesserung zu diskutieren. Eine Bedarfsanalyse hilft, Wünsche aller Beteiligten aufzunehmen, um „schlechte Gewohnheiten“ abzulegen und ärgerliche Fehler, die sich im Laufe der Jahre eingeschlichen haben, endlich abzustellen. „Es sorgte für viele im Team für ein befreiendes Gefühl, nervige Abläufe endlich einmal anzusprechen, um diese zu verändern oder sogar komplett aufzulösen“, so Herr Meier.
Wie gehen wir weiter vor? Das Projektziel, die Einführung von digitalen Aufmaß-Lösungen, sollte möglichst schnell und ohne komplizierte Umwege erreicht werden. Daher erstellte das Team einen Projekt- und Zeitplan und definierte für jeden Meilenstein Verantwortliche. Auch regelmäßige Treffen, um sich über den Projektstand auszutauschen, wurden in die Projektplanung mit aufgenommen.
Die Bedarfsanalyse und die Korrektur der Abläufe gaben schon Aufschluss darüber, welche Anforderungen an die künftigen digitalen Aufmaß-Lösungen gestellt werden sollten. Entsprechend wurden verschiedene Angebote mit kostenlosen oder kostengünstigen Demozugängen ermittelt und in die engere Auswahl genommen.
Im letzten Schritt werden die besten Softwarelösungen im Detail getestet. Kriterien wie Funktionalität, Nutzbarkeit und einfache Integration in das Unternehmen sind Herrn Meier dabei sehr wichtig.
Herr Meier ist überrascht, dass sich das Team in den Schritten 1 bis 4 zunächst ausschließlich mit der Prozess- und Bedarfsanalyse beschäftigt hat. In diesen Phasen wurden noch keine Softwarelösungen getestet oder gar in den Auswahlprozess überführt. Damit hat keiner gerechnet. Nach der Auswahl der bestmöglichen Lösung soll diese nun in das Unternehmen integriert werden mit der Option auch nachträglich noch Änderungen und Anpassungen vornehmen zu können. Dabei spielen zwei Technologien eine besondere Rolle.
Nutzung von Cloud Computing bei digitalen Aufmaß-Lösungen
Herr Meier und sein Team sind während ihrer Recherche über die Möglichkeit von Cloud Computing für digitales Aufmaß gestoßen und setzen sich mit folgenden Punkten auseinander:
Das Vertrauen in den Anbieter sensibel mit den Unternehmensdaten umzugehen, ist für Herrn Meier besonders wichtig. Speziell bei Lösungen aus der Cloud sind die Unternehmen häufig nicht greifbar. Seriöse Anbieter besitzen jedoch in der Regel Siegel und Zertifikate sowie eine Liste an Referenzunternehmen. Manchmal ist es sinnvoll sich auch hier zuvor zu erkundigen.
Cloud Computing ermöglicht Herrn Meier nahezu alle administrativen Tätigkeiten (Softwareupdates, Sicherheit, Datenschutzkonformität, …) an den Dienstleister aus der Cloud abzugeben. Bei einer Lösung aus der Cloud können sich Herr Meier und sein Team voll auf die Nutzung konzentrieren. Ein spannender Punkt für Herrn Meier und sein Team. Häufig sind solche Lösungen jedoch hochstandardisiert und passen sich nicht den Unternehmen an. Das Unternehmen Meier müsste sich somit den Möglichkeiten der Lösung anpassen.
Cloud Computing Lösungen überzeugen häufig durch eine sehr einfache (häufig webbasierte) Integration in das Unternehmensumfeld. Das vereinfacht das Testen der Lösungen und verringert den Migrationsaufwand. Trotzdem müssen Herr Meier und sein Team zuvor testen, ob sich die Lösungen mit der bereits im Betrieb genutzten Software sinnvoll verknüpfen lässt.
Die Aufmaß-Lösungen aus der Cloud werben damit, auf allen Endgeräten und sowohl zeit- als auch ortsunabhängig zu funktionieren. Dieser Punkt wäre für Herrn Meier sehr sinnvoll, damit seine Mitarbeiter auch auf der Baustelle auf digitalisierte Visualisierungen, wie 3D-Modelle, zugreifen können. Natürlich gibt es auch „nicht cloudbasierte Lösungen“, die solche Funktionen besitzen, welches meistens jedoch mit mehr Aufwand verbunden ist.
Viele Aufmaß-Lösungen aus der Cloud werben mit einer sogenannten „bedarfsgerechten Abrechnung“. Dabei nutzen einige die Abrechnung auf Basis der Anzahl an Benutzern, während andere auf Basis der Datenmenge ihre Kosten berechnen. Letztlich bieten alle diese „Pay-per-use“ Modelle die Möglichkeit für Unternehmen Meier bedarfsgerecht die Kosten zu kalkulieren. Das bedeutet Herr Meier kann exakt die Kosten pro Mitarbeiter bzw. pro Datenpaket kalkulieren und verringert somit das Risiko viel Geld in eine Softwarelösung zu investieren. Außerdem erleichtern solche Modelle auch einen schnellen Wechsel zu anderen Anbietern und Lösungen sowie eine flexible Anpassung der Nutzung an den tatsächlichen Bedarf.
Cloud Computing bietet dem Unternehmen Meier einige interessante Möglichkeiten für den eigenen Betrieb. Zur besseren Entscheidungsfindung möchten sich Herr Meier und sein Team tiefer mit dem Thema auseinandersetzen.
Nutzung von Künstlicher Intelligenz bei digitalen Aufmaß-Lösungen
Als weitere Technologie für das digitale Aufmaß rückt das Thema Künstliche Intelligenz (kurz: KI) vermehrt in den Fokus und birgt spannende Anwendungsszenarien:
Einige Anbieter bieten Längenmessungen mittels einer App an, welche auf Künstlicher Intelligenz basieren kann. Dies ermöglicht dem Mitarbeiter vor Ort eine schnelle Vermessung von zum Beispiel einem Schrank, während lediglich das mobile Endgerät genutzt werden kann. Einige Mitarbeiter und Auszubildende finden die Option sehr spannend, da so eine schnellere Ermittlung möglich wäre. Jedoch sehen einige Mitarbeiter die Genauigkeit der App kritisch, da diese eventuell Abweichungen beinhalten könnte.
Auf Basis der automatisch erfassten Maße wird mittels Künstlicher Intelligenz ein Computer-Aided-Design-Modell, kurz CAD-Modell, erstellt. Dieses kann sowohl für die Planung als auch für die Konstruktion, bzw. Erstellung von Bauteilen verwendet werden und erspart den Mitarbeitern somit Zeit. Einige Mitarbeiter zweifeln noch an der Schnelligkeit des Programms und argumentieren, dass manchen Kunden auch eine schnelle Skizze ausreicht. Herr Meier müsste auch hier Kosten und Nutzen für das gesamte Unternehmen bewerten.
Nach der digitalen Erfassung des Raumes, mittels einer App oder speziellen Kameras, schlägt eine Künstliche Intelligenz Ideen zur Raumgestaltung vor. Dabei betrachtet werden nicht nur die Maße, sondern auch vorhandene Hindernisse, wie Raumteiler oder Bilderrahmen. Die KI sucht dann passende Gegenstände, wie ein Regal, basierend auf ähnlichen Verkäufen aus. Besonders kritisch sieht Herr Meier dabei die Verarbeitung etwaiger Fotos, die an den Wänden der Kunden hängen könnten. Diese persönlichen Daten sollten vor der Analyse bestenfalls anonymisiert werden.
Herr Meier und sein Team verstehen den Nutzen von Künstlicher Intelligenz für das digitale Aufmaß, jedoch auch die Gefahren, die solche Transparenz mit sich bringt. Sie werden das Thema weiterverfolgen und schauen stets nach aktuellen Informationen zum digitalen Aufmaß und KI.