Frequently Asked Questions (Häufig gestellte Fragen)
Im Alltag des Mittelstand 4.0‑Kompetenzzentrum Lingen sehen sich die Projektpartner häufig gestellten Fragen rund um das Thema Cloud Computing gegenüber, die an dieser Stelle aufgelistet und beantwortet werden. Die Fragen sind nach verschiedenen Kategorien geordnet: Betriebliche Entscheidungen, Technik, Sicherheit und Recht, Mittelstand 4.0‑Kompetenzzentrum Lingen.
Sie haben selbst eine Frage, die mit in unsere FAQ aufgenommen werden soll? Dann kontaktieren Sie uns.
BETRIEBLICHE ENTSCHEIDUNGEN
Die Aufgaben der IT ändern sich. Der eigentliche Betrieb entfällt fast komplett (Ausnahme: Internetanbindung und Firewall). Dafür kommen z.B. Aufgaben wie Vertragsmanagement, Konfiguration und Monitoring hinzu.
Es sind beliebige Mischungen möglich, die sich dann unter dem Sammelbegriff „Hybrid Cloud“ zusammenfassen lassen. In den meisten Fällen ist eine schrittweise Umstellung oder der parallele Betrieb von Cloud und Nicht-Cloud-Lösungen sogar sinnvoller als ein vollständiger Wechsel in die Cloud.
Cloud Computing eignet sich für Unternehmen, die mithilfe Ihrer IT flexibel auf Kundenanforderungen eingehen möchten. Auch für diejenigen, die nicht größere Beträge in Servertechnik investieren möchten, könnte Cloud Computing interessant sein. Um Rechner- oder Speicherleistung über das Internet zu beziehen, zahlen Unternehmen z.B. pro Nutzer, pro Megabyte, pro Prozessauslastung usw. pauschal pro Stunde/Tag oder eben monatlich Gebühren. Hinzu kommt: Installation, Integration, Updates und Patches werden vom Cloud-Anbieter im Rechenzentrum durchgeführt. Darüber hinaus bieten Cloud-Lösungen die Möglichkeit, dass Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten in Echtzeit auf demselben Datensatz arbeiten können. Das ist insbesondere für die Unternehmen interessant, die Mitarbeiter außerhalb ihres Unternehmens platziert haben und auf den Transfer der Dateien via E‑Mail verzichten möchten.
Problematisch wird die Cloud immer dann, wenn die Netzwerkanbindung nicht in ausreichendem Maße gewährleistet ist. Neben einer grundsätzlich schlechten Breitbandverbindung betrifft es vor allem Außendienstmitarbeiter mit (vielleicht nur an wenigen Orten) schlechter Mobilfunkanbindung. Die Mitarbeiter, die also auf eine ständige Verfügbarkeit der Daten angewiesen sind, sollten besser auf Anwendungen zurückgreifen, die lokal auf ihrem jeweiligen Endgerät laufen. Es gibt aber teilweise auch Cloud-Lösungen mit Offline-Funktionalität, d.h. die Anwendungen oder der Zugriff auf Daten ist auch ohne permanente Online-Verfügbarkeit möglich. Darüber hinaus sollte man sich bei der Speicherung besonders sensibler Daten (z.B. medizinischer Daten oder Konstruktionsdaten von Produkten, von denen das Überleben des Unternehmens abhängen) eingehend damit befassen, welche Anforderungen an Verfügbarkeit, Datenschutz und IT-Sicherheit gestellt werden. Gerade in kleineren Unternehmen können die Daten unter Umständen auch in solchen Fällen in der Cloud besser aufgehoben sein als in der eigenen IT. Letztendlich ist es dann aber eine Vertrauensfrage gegenüber dem Anbieter bzw. gegenüber den eigenen IT-Mitarbeitern.
Beginnen Sie mit dem Kurzleitfaden „Auswahl und Einführung von Cloud-Lösungen“.
Unternehmen sollten sich bereits jetzt schon die Frage stellen, ob sie arbeitsfähig wären, wenn das Internet ausfällt. Alleine die Kommunikation und der Datentransfer über E‑Mail oder die IP-Telefonie sind bereits abhängig von einer funktionierenden Internetleitung. Diese Frage stellt sich also nicht erst, wenn man auf Cloud Computing umsattelt. Unabhängig davon, ob Cloud Computing zum Einsatz kommt oder nicht, ist jedes Unternehmen gut beraten, eine zweite Internetanbindung über Mobilfunk (UMTS / LTE) im Notfall parat zu haben. Das kostet zwar, bietet aber bei einem Ausfall des „Festnetz-Internets“ einen Ersatzkanal, über den weiterhin Cloud Computing betrieben werden und die E‑Mail- und Telefonkommunikation stattfinden kann.
TECHNIK
Die Bandbreitenanforderungen hängen zum Teil von der Art der Anwendung und auf alle Fälle von der Anzahl der Nutzer und der Datenmenge ab, die zwischen dem Unternehmen und der Cloud (regelmäßig) übermittelt werden soll. Insofern ist hier keine allgemeingültige Detailantwort möglich. Als grobe Orientierung kann für Kleinunternehmen mit wenigen Mitarbeitern, die gleichzeitig die Cloud-Lösungen nutzen, eine Breitbandverbindung ab 10 Mbit/s dienen. Damit können Unternehmensanwendungen in die Cloud verlagert werden. Es gibt auch zahlreiche Cloud-Anwendungen, die für einzelne Nutzer mit weniger Bandbreite gut nutzbar sind. Das webbasierte Mail-Konto aus der Cloud lässt sich beispielsweise auch schon mit 1 Mbit/s nutzen, sofern man bereit ist, auf größere Dateianhänge ggf. einen Moment warten zu müssen.
Sie sollten immer standardisierte Datenformate verwenden, da sie diese im Falle eines Anbieterwechsels oder der Insolvenz Ihres Anbieters weiter verwenden möchten.
Die Wahl des Datenträgers für die Rückgabe hängt von der Datenmenge ab, die Sie beim Anbieter gespeichert haben. Wenn Sie große Datenmengen in der Cloud speichern, sollte die Rückgabe der Daten nicht per Download erfolgen, weil das – abhängig von Ihrer Bandbreite im Unternehmen – unter Umständen sehr lange Zeit in Anspruch nehmen könnte. Besser ist es, die Rückgabe auf Speichermedien, beispielsweise auf externen Festplatten, zu vereinbaren. Die Mehrkosten einer solchen Lösung lohnen sich im Zweifelsfall sehr schnell.
SICHERHEIT UND RECHT
Das hängt sehr stark davon ab, was Sie in den Nutzungsvereinbarungen mit Ihrem Anbieter vertraglich festgelegt haben. Ein Datenverlust ist daher nicht ausgeschlossen, kann aber durch entsprechende vertragliche Vereinbarungen verhindert werden. Grundsätzlich sollte man zwei Dinge absichern. Zum einen sollte sichergestellt werden, dass man seine eigenen Daten wiederbekommt und diese auch in einer Form (Datenformat, Datenträger) erhält, mit der man etwas anfangen kann. Zum anderen sollte sichergestellt sein, dass die eigenen Daten nicht – und schon gar nicht unverschlüsselt – an Dritte weitergegeben werden. Ob das der Fall ist, kommt darauf an, wie das in der Nutzungsvereinbarung vertraglich geregelt ist. Um rechtlich ganz sicher zu gehen, empfiehlt sich an dieser Stelle eine Rechtsberatung durch einen Fachanwalt für IT-Recht mit Spezialisierung auf Cloud Computing.
MITTELSTAND 4.0‑KOMPETENZZENTRUM LINGEN
Die Aufgabe der Mittelstand 4.0‑Agentur Cloud ist es, Multiplikatoren aus Mittelstandsverbänden, Kammern und Wirtschaftsförderungseinrichtungen beim Wissenstransfer bzgl. Cloud Computing und Smart Services in Richtung kleiner und mittelständischer Unternehmen zu unterstützen. Dazu bietet die Agentur Cloud den Multiplikatoren (aber natürlich auch jedem anderen Interessierten) zahlreiche Informationsmaterialien zum Thema Cloud-Lösungen, Erklärvideos, detaillierte Praxisbeispiele an, damit diese sich selbst in Bezug auf das Thema Cloud Computing weiterbilden können. Dazu kommen fertig ausgearbeitete Veranstaltungskonzepte, die von Multiplikatoren genutzt werden können, um Veranstaltungen für KMU zum Thema Cloud durchzuführen. Weiterhin bietet die Agentur Cloud diverse Schulungsangebote, beispielsweise zu den Veranstaltungsformaten oder zu verschiedenen Aspekten von Cloud-Lösungen an (Basiswissen, IT-Recht und Cloud, Auswahl und Einführung von Cloud-Lösungen etc.). Diese Schulungen werden teilweise auch in Form von Webinaren angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch die Prozesslandkarte – ein Online-Tool zur Unterstützung von Firmengesprächen, die bilateral zwischen Multiplikatoren (z.B. Digitalisierungsberater in Handwerkskammern (HWK), Industrie- und Handelskammern (IHK) und anderen Mittelstandsverbänden) und einzelnen Unternehmen durchgeführt werden. Hier wird ausgehend von den bestehenden Prozessen im konkreten Unternehmen analysiert, welche Potenziale durch Cloud-Lösungen entstehen könnten, welche erfolgreichen Umsetzungen es bereits gibt (Praxisbeispiele) und wie man vorgehen sollte, um Cloud-Lösungen erfolgreich zum Einsatz zu bringen. Auch hierzu gibt es selbstverständlich die Möglichkeit, sich in der Bedienung des Tools schulen zu lassen. Nicht zuletzt stellen auch die FAQ und die zahlreichen Veranstaltungen ein Angebot der Mittelstand 4.0‑Agentur Cloud dar.
Die Agentur ist ein Bundesprojekt und wird mit öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Aus diesem Grund werden die Angebote kostenlos angeboten.
Nein. Die Agentur setzt sich aus den drei Partnern Fraunhofer IAO (Stuttgart), it.emsland (Lingen) und Hochschule Osnabrück (Campus Lingen) zusammen. Die Projektmitarbeiter sitzen an den Standorten ihrer jeweiligen Organisationen.
Die Agentur ist ein Bundesprojekt und wird mit öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Projektpartner (Fraunhofer IAO, it.emsland und Hochschule Osnabrück) bilden gemeinsam die Mittelstand 4.0‑Agentur Cloud und sind für die Umsetzung des Projekts verantwortlich.
Nein. Die Agentur Cloud wird mit öffentlichen Geldern gefördert und ist angehalten, neutral aufzutreten. Sollten doch einmal Namen von Cloud-Anbietern oder Software-Lösungen fallen, sind diese beispielhaft dargestellt. Es werden keine Marktteilnehmer oder Produkte bevorzugt.
Cloud Terminologie
IaaS (Infrastructure as a Service) ist die unterste Ebene der Cloud-Modelle. In diesem Bereich wird vom Anwender virtuelle Hardware als Infrastruktur beim Cloud-Service-Provider (CSP) gemietet und in die unternehmensinterne IT-Landschaft integriert. Klassische Beispiele sind Speicherplatz, Rechenleistung oder Netzwerkbandbreite.
PaaS (Platform as a Service) ist die mittlere Ebene der Cloud-Modelle. In diesem Bereich werden vom CSP bereits Vorgaben zur Infrastruktur sowie Programmiersprachen und Schnittstellen vordefiniert. Der Anwender hat keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf die Administration der Hardware. Im Kern wird vom Anbieter eine Computer-Plattform zur Verfügung gestellt, welche für die Entwicklung von Webanwendungen und kompletten Entwicklungsumgebungen genutzt wird. Es können beispielsweise SaaS-Lösungen entwickelt und auf der Plattform betrieben werden.
SaaS (Software as a Service) ist die oberste Ebene der Cloud-Modelle. In diesem Bereich werden fertige Softwarelösungen in Form von Anwendungen für den Nutzer bereitgestellt. Die Bereitstellung erfolgt üblicherweise über einen beliebigen Web-Browser, kann aber auch über spezielle Programme zur Verfügung gestellt werden. Die Verantwortung für die Wartung, Software Updates und die Verwaltung von Lizenzen obliegt vollständig dem Provider. Der Anwender mietet lediglich ein komplettes Softwarepaket, welches vom CSP angeboten wird.
Klassische Beispiele sind Office 365, Google Apps und iCloud Apps.
Die private Wolke ist eine unternehmenseigene Cloud-Umgebung, welche gezielt für die eigene Institution sowie ggf. Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten betrieben wird. Die Organisation und der Betrieb kann von dem Unternehmen selbst oder von einem Dritten geführt werden. Der Standort des Rechenzentrums befindet sich häufig im eigenen Unternehmen, kann aber auch an eine fremde Institution
ausgelagert werden. Die private Cloud ermöglicht es einem Unternehmen, eine individuelle, auf die hausinternen Geschäftsprozesse zugeschnittene IT-Betriebsumgebung zu etablieren.
Die öffentliche Wolke ist eine vom CSP betriebene und i.d.R. über das Internet bereitgestellte Cloud-Umgebung. Die bereitgestellte
Infrastruktur wird von einer beliebigen Anzahl an Kunden anteilig gemietet. Die Nutzer besitzten aufgrund des Mietverhältnisses ein temporäres Nutzungsrecht an der erworbenen Anwendung oder Infrastruktur und keine Rechte bezüglich Ort und Form der Datenhaltung. Die erworbenen Nutzungsrechte umfassen beispielsweise die Miete von standardisierten Anwendungs- und Infrastruktur-Services.
Die gemischte Wolke ist eine Mischform bestehend aus einer möglichen Kombination von Private Cloud, Public Cloud und traditioneller IT. Die verschiedenen, für sich individuellen Infrastrukturen, können über standardisierte Schnittstellen miteinander kommunizieren. Bei korrekter Nutzung ermöglicht die Hybrid Cloud die Vorteile der verschiedenen Umgebungen zu vereinen und miteinander zu kombinieren. Aus diesem Grund werden in den nächsten Jahren vermehrt hybride Formen realisiert werden.
Die gemeinschaftliche Wolke ist ein Zusammenschluss von mehreren Unternehmen der gleichen Branche oder Interessengemeinschaft, welche aus ihren privaten Cloud-Lösungen eine Community Cloud formen. Der Zugriff ist auf die Mitglieder des Interessenverbands beschränkt. Die Form bietet sich überall dort an, wo sich Anforderungen aus Sicht der Unternehmen überschneiden und die Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur gewollt ist.
Bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen in die Cloud wird häufig von Software-on-Demand gesprochen. Im Vergleich zu dem On-Premise-Nutzungsmodell, bei welchem der Nutzer die Lizenz für ein Computerprogramm erwirbt und dieses selbst auf der eigenen Hardware betreibt, wird bei der On-Demand-Lösung die Software und damit verbundene Lizenzen beim Anbieter betrieben und je nach Bedarf hoch- oder herunterskaliert.
Dienstleistungen von Cloud Computing können beispielsweise wie folgt aussehen:
- Informationssicherheit
- Zuverlässige Service-Verfügbarkeit
- Performance der Dienstleistung
- Integrationsfähigkeit an die IT-Landschaft des Kunden
- Niedrige Kosten
- Keine Technologiehürden, niedriger Einführungsaufwand
- Berücksichtigung der Compliance-Anforderungen
- Pay-per-Use
- Gute Help-Desk Strukturen und Support, virtuelles Training
- Notfallpläne
- Flexible Gestaltung von Service Level Agreements
PRAXISBEISPIELE EINFÜGEN

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